Die Gründe für die Einführung eines neuen Arbeitszeit-/Schichtmodells sind vielfältig. Auf wirtschaftliche, technologische und/oder personenbezogene Herausforderungen suchen Unternehmen eine
Antwort mit passgenauen Arbeitszeiten. Das neue, maßgeschneiderte Modell ist jedoch nur eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite steht der Weg dorthin. Hier heißt es Mitarbeiter*innen und
Führungskräfte mitnehmen, damit das neue Modell in der Praxis auch die gewünschte Wirkung zeigt.
Typische Herausforderungen, für die wir Lösungen entwickeln:
- Die Auftragslage schwankt über die Woche, den Monat, das Jahr. Kunden rufen kurzfristig Auftrag ab, stornieren sie. In einem neuen
Schichtmodell müssen die Anzahl der Schichten und die Schichtbesetzung flexibel gestaltet werden; und das bei transparenter Einsatzplanung und geregelter Freizeit für die Beschäftigten.
- Älteren Mitarbeiter*innen wird die Belastung im Schichtbetrieb zu hoch. Auf die Erfahrungen der langjährigen Beschäftigten kann und will das Unternehmen nicht verzichtet. Hier heißt es
Lösungen für eine alternsgerechte Gestaltung der Schichtarbeit zu finden.
- Auf eine hohe Nachfrage wurde jahrelang mit freiwilliger Mehrarbeit am Wochenende reagiert. Jetzt wird die Belastung zu hoch.
Beschäftigte wollen freie Wochenenden. Produktionskennzahlen, Freizeitwünsche, Qualifikation, Gesundheit und nicht zuletzt das Entgelt müssen bei einem neuen Modell berücksichtigt werden.
- Mitarbeiter*innen arbeiten über viele Jahren in einem Schichtmodell; alles ist auf diesen Rhythmus orientiert – ein Wechsel ist für sie
„undenkbar“. Diese Mitarbeiter*innen müssen in besonderer Weise auf einen neuen Schichtrhythmus vorbereitet werden.
- Das aktuelle Arbeitszeitmodell ist „oldschool“; im Wettstreit um qualifizierte, motivierte Mitarbeiter*innen nicht konkurrenzfähig. Für
eine passgenaue Arbeitszeitregelung ist zu klären, was attraktiv und im Betrieb umsetzbar ist.
- Ein Leben lang in Vollzeit zu arbeiten erscheint immer mehr Beschäftigten – auch Männern – nicht attraktiv. Sie wünschen sich mehr Zeit für Kinder,
Angehörige, Weiterbildung, Sport und Freundeskreis. Praktikable Angebote für eine lebensphasenorientierte Arbeitszeitgestaltung können zur Mitarbeiterbindung beitragen.
- Die Plusstunden auf den Arbeitszeitkonten steigen. Ein Abbau will nicht gelingen; die Arbeitsplätze müssen besetzt sein. Bei der nächsten
Krankmeldung muss wieder aus dem Frei geholt werden. In einer Reserveplanung bedarf es passgenauer Vertretungsansätze.
- Beschäftigte wünschen sich mehr Zeitsouveränität und die Möglichkeit zur Wahl des
Arbeitsortes. Sie verweisen auf Kostenersparnisse und eine höhere Produktivität. Führungskräfte plädieren für mehr gemeinsame Präsenz, damit „die Leistung stimmt“. Es bedarf
passgenauer Regelungen für eine „gute Leistung“ und gute Führung, ggf. auch auf Distanz.
Welche Lösungen und Ansätze es für all diese Herausforderungen gibt, die betriebliche Anforderungen und die Interessen von Mitarbeitenden verbinden können, hören Sie im Podcast "Um:Orientierung"
von netz.NRW, dem Verbund für Ökologie und soziales Wirtschaften e.V., bei dem wir zu Gast waren.
Gemeinsam mit Mario Binder, Gründer und Geschäftsführer von Bunte Burger, hat Cordula Sczesny, Geschäftsführerin von Soziale Innovation GmbH, im Podcast über Arbeitszeitgestaltung gesprochen.
Vielen Dank für die Einladung.
Sie können ihn auf der netz.NRW-Seite hören und überall, wo es Podcasts
gibt.